GS 03-04HPV-TESTUNG IN DER ROUTINE: KORRELATION MIT DER HISTOLOGIE

10. HPV testing
H. Ikenberg 1, C. Börsch 1, A. Bernhardt 1, Z. Ilona 1, X. Arjola 1.
1Cytomol, Laboratory for Cytology and Molecular Biology, D-60437 Frankfurt (Germany)

Background / Objectives

Kürzlich wurde die Sensitivität der high-risk-HPV-Testung für invasive Zervixkarzinome in Zweifel gezogen.1  Daher haben wir den HPV-Status von Patientinnen mit histologisch bestätigten CIN 2 und 3 sowie Zervixkarzinomen (CIN 2+), getestet unter Routinebedingungen vor Biopsie und/oder Therapie, mit den entsprechenden Histologiebefunden verglichen.


Methods

Alle Fälle eines deutschen Routinelabors (Cytomol, Frankfurt), in denen eine histologische Untersuchung im Jahr 2013 durchgeführt wurde und Ergebnisse eines DNA-Tests auf HPV- high-risk-Typen (maximal sechs Monate früher) vorlagen, werden berichtet. Die Histologie  folgte einer kolposkopisch geleiteten Biopsie, Konisation oder Hysterektomie. Alle HPV-Tests wurden nach den Vorschriften der Hersteller aus Zervixabstrichen durchgeführt, die in Abnahmegefäßen der Hersteller oder in Thinprep-Gefäßen (Hologic, Wiesbaden) vorlagen. 55.0% der Tests wurden mit dem HC2-Test (Qiagen, Hilden) und 45.0% mit dem cobas-Test (Roche Diagnostics, Mannheim) durchgeführt. Alle zytologischen Untersuchungen und HPV-Tests wurden zentral bei Cytomol, die histologischen Untersuchungen in zahlreichen regionalen pathologischen Instituten durchgeführt.


Results

In 784 von 1004 histologisch bestätigten CIN 2+ Fällen lag ein HPV-Ergebnis vor (78.1%). 737 (97.4%) der CIN 2 und 3 waren HPV-positiv und 20 (2.6%) HPV-negativ. Die Positivitätsrate unterschied sich nicht zwischen CIN 2 und 3. 25 von 27 (93%) invasiven Zervixkarzinomen, bei denen ein HPV-Ergebnis vorhanden war, waren HPV-positiv, zwei  (7%) HPV-negativ. Von den insgesamt 22 HPV-negativen CIN 2+ waren 10 (45%) mit HC2 getestet und 12 (55%) mit cobas. Somit waren 2.3% der HC2- und 3.4% der cobas-Tests bei CIN 2+ negativ. Von den 15 HPV-negativen CIN 2 und 3, bei denen p16/Ki-67-Analysen durchgeführt wurden, waren 14 (93%) p16/Ki-67-positiv. Daten aus einem erweiterten Zeitraum werden berichtet.


Conclusion

Die große Mehrzahl histologisch bestätigter CIN 2 und 3 sowie invasiver Zervixkarzinome war HPV-HR-positiv wenn der Test aus Zervixabstrichen durchgeführt wurde, welche weniger als 6 Monate vor der Biopsie und/oder Therapie entnommen wurden. Die ohnehin sehr niedrige Rate HPV-negativer Befunde war noch etwas geringer mit dem HC2-Test. Ein sehr hoher Prozentsatz der HPV-negativen Fälle war positiv für den Biomarker p16/Ki-67. Diese Ergebnisse aus der Routine deuten auf eine hohe Sensitivität des high-risk-HPV-Tests, aber auch des p16/Ki-67-Nachweises für CIN 2+ und gerade auch für das invasive Zervixkarzinom hin.

 


References

1Blatt AJ, Kennedy R, Luff RD, Comparison of cervical cancer screening results among 256,648 women in multiple clinical practices.Cancer Cytopathol. 2015 May;123(5): 282-8. doi: 10.1002/cncy.21544. Epub 2015 Apr 10.